Erinnerung und Gegenwart. Die erste Zeit, welche ich in London lebte war eine menschlich und künstlerisch prägende. Als ich dort im Sommer 1997 ankam zerbrach im selbigen Moment meine langjährige Beziehung und ich war dieser Stadt, diesem riesigen, brutalen, faszinierenden und aufregenden Moloch ausgeliefert. Diese Einsamkeit in der Fremde war mir innerlich vertraut als Erinnerung meiner Sehnsüchte. Der Schmerz und die Entfremdung, die Intensität und die Schwerelosigkeit ergaben Kontrapunkte und Gegensätze. Intuitiv erarbeitete ich mir die Stadt künstlerisch indem ich fotografische Fragmente der Sehnsucht und der Verlassenheit in Form von Porträts erschuf. Ein zugleich extrem intimes als auch universelles Thema entwickelte sich und durchdringt bis heute mein Schaffen. Wie glücklich darf ich mich schätzen dieses so erlebt zu haben und es in all seinen Tiefen bis heute und darüber hinaus ausloten zu dürfen.